Hamburgs Vereine setzen Zahlung der Sonderumlage an den DRV zunächst aus

Während der jüngsten Sitzung des Hamburger Rugby-Verbandes haben die Vertreter der ihm angeschlossenen Vereine beschlossen, die auf dem Deutschen Rugby-Tag (DRT) in Heusenstamm im Juli beschlossene Sonderumlage zunächst nicht zu zahlen. Grund: Die Rechtsunsicherheit bezüglich des DRT und der dort gefassten Beschlüsse. 

„Alle Vereine betonen, dass es dabei nicht um die Höhe der Summe oder die Notwendigkeit der Umlage geht, sondern allein um die noch nicht endgültig festgestellte Rechtmäßigkeit des am 17. Juli 2021in Heusenstamm stattgefundenen DRT. Da noch zu befürchten ist, dass hier Anfechtungen bevorstehen, können die Vereine im Zuge ihrer Sorgfaltspflicht diese Sonderumlage momentan nicht zahlen, ohne dass sich die Vorsitzenden dabei selbst in die Haftung bringen", erläutert der HHRV-Vorsitzende Nils Zurawski. Und ergänzt: "Alle Vereine sind bereit, die Umlage sofort zu begleichen, wenn der Status des DRT abschließend geklärt ist."

 

Darüber hinaus sehen der HHRV uns seine Vereine eine dringende Notwendigkeit, das Beitragssystem zu reformieren, wobei der vom DRV festgestellte Bedarf eine Komponente sein könne, allerdings nicht die alleinige Maßgabe sein dürfe, führt Zurawski weiter aus. Zudem müsse so ein Bedarf transparent formuliert sowie mit einem Konzept untermauert werden, wie es der HHRV bereits im Frühjahr 2020 in seinem offenen Brief angemahnt habe. Doch statt auf Konfrontation setzen der HHRV und seine Vereine auf konstruktive Kritik und unterstützen ziel- und lösungsorientierten Ideen.

 

"Die von der Vertretung der Landesverbände vorgeschlagenen Modelle für eine neue Beitragsbemessung sowie eines neuen Stimmrechtsmodells halten wir für einen guten Weg, der weiterverfolgt werden sollte", betont der HHRV-Vorsitzende. Dieses Beitragsmodell findet beim HHRV generell Zustimmung, wenn die Sonderumlagen damit der Vergangenheit angehören. Der DRV muss dabei aber seinen Bedarf an finanziellen Mitteln durch Haushaltspläne ermitteln und diese gegenüber den Landesverbänden und Vereinen transparent veröffentlichen. Die Beiträge sollen dabei nicht als alleiniges Finanzierungsmodell zum wirtschaftlichen Betrieb des Spitzenverbandes dienen. Die Idee, die Nachwuchsarbeit mit entsprechenden Beitragsrabatten zu fördern, sieht der HHRV dabei als äußerst positiv an.

 

Das von der LVL vorgelegte Stimmrechtsmodell erscheint dem HHRV kompliziert, aber stimmt generell dafür. Der Hamburger Rugby-Verband präferiert auf dieser Grundlage daher das "Wurzelmodell". Die Grundstimmen jedes Vereins errechnen sich dabei aus der Quadratwurzel der jeweiligen Vereinsmitglieder. Die Stimmenanteile der großen Vereine erhalten dabei eine entsprechende Gewichtung, die Spreizung gegenüber kleineren Vereinen fällt hingegen moderat aus. Positiv bewertet der HHRV zudem, dass Vereine Bonusstimmen erhalten, die sich in der Nachwuchsarbeit engagieren.