Verband 07.12.2024

Sportdirektor verlässt Spitzenverband

Wilhelm wechselt von Rugby Deutschland zum Hockey

Hockeyschläger statt ovalem Leder. Rugby Deutschland verliert seinen Sportdirektor und die treibende Kraft, dass die Hamburg 7s als EM-Finalturnier in der Hansestadt steigen. Denn Manuel Wilhlem wechselt zum 1. Januar 2025 als Geschäftsführer zur Hockey-Bundesliga. Ein zu erwartender Schritt, nachdem Wilhelm bereits im August sein Amt als Vorstandsvorsitzender beim olympischen Spitzenverband niedergelegt hatte.

Damit zieht der Heidelberger die Konsequenzen aus möglichen anhaltenden Querelen in der Führungsetage von Rugby Deutschland sowie persönlichen Anfeindungen, die teilweise in juristischen Auseiandersetzungen gipfelten. Wer die Nachfolge von Wilhlem bei Rugby Deutschland antritt, ist bisher nicht bekannt. Als bisher einzige Reaktion gab es auf der Website des Spitzenverbandes eine an Manuel Wilhlem gerichtete Danksagung für die geleistete Arbeit in den zurückliegenden sieben Jahren, die besonders vom Aufbau des olympischen 7er-Programms geprägt war, des RD-Präsidenten Michael Schnellbach. 

News

Verband 01.12.2024

Relaunch: HHRV präsentiert neue Website

Kooperation mit DOSB und Agentur Netzcocktail

Schritt für Schritt wird die Rugby-Arena Stadtpark sukzessive einer Frischzellenkur unterzogen. Erfolgreich ist dies nun auch für den Internetauftritt des Hamburger Rugby-Verbandes gelungen.

Im Rahmen der Aktion "1.000 Websites für 1.000 Vereine" des DOSB und der Unterstützung durch die Digitalagentur und den Technologieförderer NETZCOCKTAIL präsentiert der HHRV seine neue Website. Alle Informationen rund um den ovalen Fachverband sind nun hier aufrufbar. Und auch der digitale Weg zu den angeschlossenen Vereinen ist über diese Internetpräsenz ein kurzer. Neben altbekannten Features wie den Heimspielplänen der Hamburger Vereine von der U6 bis in die 1. Bundesliga in der Rugby-Arena Stadtpark sowie auf dem Rugbyplatz Barmwisch gibt es neue Komponenten wie einen Newsletter und die direkte Anmeldung zu dem jährlichen Rugby-Feriencamp.

HHRV-News

Verband 30.11.2024

Hamburgs ovaler Sport wächst auch in 2024

Mitgliederzuwachs in den sieben Vereinen des HHRV

Der ovale Sport in der Hamburg Active City verzeichnet in 2024 einen Mitgliederzuwachs. Aktuell verzeichnen die sieben Verein im Hamburger Rugby-Verband nach aktueller Meldung an den Hamburger Sportbund 1247 registrierte Personen- was einen Zuwachs von 5,14 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Mitgliederkrösus ist dabei der FC St. Pauli mit 678 Mitgliedern (davon 172 weiblich und 226 Kinder und Jugendliche), Damit ist St. Pauli womöglich der mitgliederstärkste Verein in Rugby Deutschland (aktuelle sind dort noch nicht veröffentlicht). In Hamburg folgt der Hamburger Rugby-Club mit 359 Mitgliedern (davon 49 weiblich und 146 Kinder und Jugendliche). Der Hamburg Exiles Rugby Football Club verzeichnet 97 Mitglieder (davon ein weibliches und zwei Kinder/Jugendliche). Beim HSV sind 36 Mitglieder (davon zwei weiblich und fünf Kinder/Jugendliche) aktiv. Knapp dahinter liegen die Eimsbüttler Koalas, die ausschließlich im Nachwuchsbereich aktiv sind, mit 35 Mitgliedern (davon 34 Kinder). Der Hamburg Dockers Australian Football Club verfügt über 23 Mitglieder sowie Touch Hamburg über 19 Mitglieder (davon sechs weiblich).

Mitglieder

Verband 01.09.2024

Rugby an den Hamburger Schulen - Spendenaufruf

Erweiterung des erfolgreichen Projekts geplant

Zur Förderung und Verbreitung des Rugbysports in der Hansestadt hat der Hamburger Rugby-Verband vor sieben Jahren ein ovales Projekt an den Grundschulen aus der Taufe gehoben. Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung ist der HHRV mittlerweile an zwölf Schulen aktiv. Höhepunkt war die erste Hamburger Rugby-Schulmeisterschaft dieses Jahr in der Rugby-Arena Stadtpark.

Nun plant der HHRV dieses Projekt zu erweitern und auch weiterführende Schulen anzusprechen, um Rugby der Lehrer- und Schülerschaft näher zu bringen und die Jungs und Deerns für diesen Sport zu begeistern. Dies bedingt die Ausweitung der Einheiten auf den Vormittag. Um dieses Projekt entsprechend umzusetzen, ist ein hauptamtlicher Trainer sowie eine Ausweitung des Materials notwendig. Leider wurde der Antrag auf öffentliche Fördermittel abgelehnt. Folge: Die nun anfallen den Kosten muss der HHRV vollumfänglich selbst stemmen - sind aber nicht aber im gesamten Umfang nicht über Verbandsmittel finanzierbar. Daher hat der Hamburger Rugby-Verband nun eine Spendenaktion über betterplace.org ins Leben gerufen. Dabei hilft jeder Cent, den Rugbysport in den Hamburger Schulen nachhaltig zu etablieren, um auf Sicht noch mehr Kinder und Jugendliche in die Vereine zu begleiten. Daher vielen Dank für jede Spende!

HHRV-News

Verband

"Das ist ein mega geiles Gefühl"

Ovaler Weltreisender von der Lohe im Interview

Angefangen hat alles mit Tag Rugby bei den Eimsbüttler Koalas. Dann erfolgte in der U14 der Wechsel zum Hamburger Rugby-Club. Von dort aus ging es über die U18 von Rugby Deutschland in das deutsche 7er-Programm mit der Teilnahme an der Rugby Tengs Championship im südafrikanischen Gordon’s Bay sowie jüngst als Profispieler für die Chennai Bulls in der neu gegründeten indischen Rugby Premier League – die ovale Karriere von Nikias von der Lohe (20) hat eine atemberaubende Entwicklung genommen. Der Hamburger Rugby-Verband (HHRV) hat sich mit dem Spieler des Hamburger Rugby-Clubs (HRC) über seinen bisherigen sportlichen Werdegang, seine gesammelten Erfahrungen rund um den Globus sowie über seine ovale Zukunft unterhalten.

Hamburger Rugby-Verband (HHRV): Du bist jüngst als frisch gebackener Champion mit den Chennai Bulls in der Rugby Premier League (RPL) nach Hamburg zurückgekehrt. Wie fühlt sich das für dich an?

Nikias von der Lohe: Das ist ein mega geiles Gefühl. Der Titelgewinn hat uns als Mannschaft emotional sehr mitgenommen. Nach Abpfiff des Finales sanken einige Spieler vor Freude auf den Boden. Der Besitzer des Teams hat sich noch auf dem Feld mit Tränen in den Augen bei jedem Spieler persönlich bedankt. Der Gewinn der Championship ist die Belohnung für die harte Arbeit, die wir gemeinsam als Team geleistet haben. Zumal wir im Endspiel unsere beste Saisonleistung gezeigt und mit dem 41:0-Erfolg gegen die Delhi Redz einen richtigen Statement-Sieg abgeliefert haben.

HHRV: Mit Ben Gollings war niemand anderes als die englische 7er-Ikone dein Trainer. Deine Mitspieler waren internationale Stars wie Irlands Terry Kennedy, World Rugby Men's Sevens Player of the Year im Jahr 2022, oder die Fidschianer Joseva Talacolo und Filipe Sauturaga, beide Silbermedaillengewinner bei den olympischen Spielen 2024 in Paris. Was hat eure gemeinsame tägliche Arbeit auf dem Platz geprägt?

v. d. Lohe: Das vorrangige Ziel von Ben Gollings war, aus Einzelspielern, die noch nie vorher zusammen gespielt haben, eine Mannschaft zu formen. Dazu muss man wissen, dass jedes Team in der RPL aus fünf Marquee-Spielern, drei Bridge-Spielern wie mich und fünf einheimischen Akteuren zusammengestellt war. Daher gab es zunächst Einheiten abseits des Rugbyplatzes. Wir haben gemeinsam Spaziergänge durch Chennai absolviert, um die Stadt näher kennenzulernen, um als Bulls eine entsprechende Identität zu schaffen. Gollings hat den Team Building-Aspekt in den Vordergrund gestellt. Unser Kapitän Alex Davis hat dafür bei jedem die persönlichen Rituale abgefragt, um alle unterschiedlichen Traditionen und Religionen zusammenzuführen und gemeinsam zu leben. So haben wir in der Kabine nach alter Südseetradition immer gemeinsam gebetet. Wir waren ein wirklich eingeschworenes Team, das gefühlt bereits seit mehreren Jahren zusammengespeilt hat. 

HHRV: Welche persönlichen Eindrücke hast du aus Indien mit nach Hamburg mitgenommen?

v. d. Lohe: Da ich persönlich gerne reise, habe ich es genossen, diese Leidenschaft mit meinem Sport, den ich liebe, zu verbinden. Es war sehr spannend, das Land und die indische Kultur kennenzulernen. Es war schon imposant, bei unseren Touren durch Chennai auf den Straßen neben Kühen auf zahlreiche weiter freilaufende Tiere zu treffen. Auch die Tempelbesuche und Treffen mit hochgestellten Persönlichkeiten des Bundesstaates Tamil Nadu im Süd-Osten des Landes waren prägend. Das Wetter ist auch eine Erfahrung wert: Die Luftfeuchtigkeit war teilweise so hoch, dass es sich nach dem Training angefühlt hat, als ob es geregnet hätte. Und mit einem kurzzeitigen Magen-Darm-Virus habe ich dann auch das volle Programm mitgenommen, wie man es sich unter einem Indienaufenthalt vorstellt. Dennoch war der Aufenthalt der sportlichen Aufgabe untergeordnet. Der Fokus lag dennoch auf dem sportlichen Aspekt, verbrachten wir Spieler zwischen den Trainingseinheiten zur Regenration viel Zeit im Hotel.

HHRV: Die RPL hat dieses Jahr ihre Premiere gefeiert. Wie kam dein Engagement in Indien bei den Chennai Bulls letztendlich zustande?

v. d. Lohe: 7er-Nationatrainer Clemens von Grumbkow hat eine WhatApps-Gruppe mit allen Daten und Unterlagen zu der RPL zusammengestellt und Spieler dazu eingeladen. Ich habe dann die Bewerbungsunterlagen mit allen persönlichen und sportlichen Angaben ausgefüllt und ein Highlight-Video hinzugefügt. Die Chennai Bulls haben mich dann in einem Draft für ihr Team als Bridge-Spieler in ausgewählt. Ende Mai ging es dann für mich und die anderen Spieler nach Indien.

HHRV: Vor deinem Engagement in Indien bei den Chennai Bulls warst du Anfang des Jahres knapp vier Monate im südafrikanischen Gordon’s Bay bei der Rugby Tengs Championship. Welche sportlichen Erfahrungen hast du dort gesammelt?

v. d. Lohe: Das Ziel des Aufenthaltes in Südafrika war, mich sportlich auf ein weiteres höheres Niveau zu entwickeln. Dort gab es für jeden Bereich des Spiels spezielle Trainingseinheiten. Insgesamt waren die Einheiten sehr auf die Steigerung der Fitness sowie auf Technik und Skills ausgelegt. Einen breiten Raum nahm aber auch das Mentaltraining ein. Dabei habe ich gelernt, dass der Körper viel mehr leisten kann, als der Kopf es einem vorgibt. Einige Drills haben mich dabei an die körperlichen Grenzen und darüber hinaus geführt. Die einzelnen Inhalte zielten darauf ab, mich sportlich weiterzuentwickeln. Im Fokus stand dabei, sich für weitere erfolgreiche sportliche Karriere zu präparieren und sich auf die anstehenden Aufgaben in der Nationalmannschaft vorzubereiten. Dazu gab es Wettbewerbe wie im Touch gegen die Blitzboks oder Spiele gegen die sich damals in der Vorbereitung auf die Challenger Series befindlichen Nationen wie Portugal. Insgesamt war das Programm in Gordon’s Bay sehr professionell, sauber in den Abläufen und störungsfrei organisiert. Dies war die perfekt Ergänzung zu den Lehrgängen mit der deutschen 7er-Nationalmannschaft wie im High-Performance-Centre in der Sierra Nevada und in Malaga.

HHRV: In das 7er-Programm von Deutschland Rugby stolpert man ja auch nicht zufällig rein. Wie kam es dort zu deiner Aufnahme?

v. d. Lohe: Durch Fürsprache des ehemaligen Trainers des Hamburger Rugby-Clubs, Gareth Jackson, des Landesverbandstrainers des Hamburger Rugby-Verbandes, Paul McGuigan, und HRC-Kapitän durfte ich Anfang 2024 an einem einwöchigen Lehrgang der deutschen 7er-Nationalmannschaft teilnehmen und mich dort beweisen. Danach wurde ich in das Entwicklungsteam aufgenommen und nahm mit der Mannschaft im Sommer vergangenen Jahr an der Super Sevens Series in England teil.

HHRV: Zurück in der Hansestadt: Wie gestaltest du deine weitere sportliche Zukunft?

v. d. Lohe: Ich versuche mich zunächst in Hamburg so fit wie möglich zu halten. Im September erfolgt dann der Umzug nach Heidelberg an den dortigen 7er-Bundesstützpunkt, der eigentlich bereits vergangenes Jahr geplant war. Mit Cheftrainer Pablo Feijó ist vereinbart, dass ich innerhalb der nächsten zwei Jahre den Sprung in das „Wolfpack“ schaffen soll. Von der RGH Heidelberg liegt mir zudem ein Angebot zum Vereinswechsel vor, das auch ein Wohnungsangebot beinhaltet. Ich überlege aber noch, ob ich dieses Angebot annehme, denn der Hamburger Rugby-Club ist mein Jugendverein und ich möchte meinen jetzigen Mitspielern verbunden bleiben, mit den ich sportlich aufgewachsen bin und die mittlerweile meine Freunde sind. Auf diese Weise möchte ich dem Rugbysport in Hamburg unterstützen und auch wieder etwas zurückgeben, was er mir ermöglicht hat. Zudem habe ich ein Fernstudium im Hospitality Management angefangen. Das ermöglicht mir, meine berufliche Zukunft flexibel weiterzuverfolgen, auch wenn ich später vielleicht mal ins Ausland wechseln sollte.

Zunächst konzentriere ich mich aber darauf, den Sprung in die 7er-Nationalmannschaft zu schaffen. Ein absolutes Highlight wäre dann der Auftritt vor heimischen Publikum bei den Hamburg 7s. Und natürlich das große Ziel - die Qualifikation für die olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Kommendes Jahr wäre es zudem großartig, wenn ich die Gelegenheit bekomme, mit den Chennai Bulls den Titel in der RPL zu verteidigen und mich mit Spielern der Weltspitze auf das nächste spielerische Level zu heben.

HHRV: Das klingt ähnlich wie bei Ben Ellermann, 7er-Europameister von 2019, der mittlerweile in Heidelberg lebt, aber seinem Heimatverein FC St. Pauli treu geblieben ist. Steht ihr in Kontakt, kann er dir Tipps und Hinweise geben, wie du deine sportliche Zukunft gestalten kannst?

v. d. Lohe: Aktuell haben wir keinen engen Kontakt. Das liegt aber auch an der Entfernung. Während ich noch in Hamburg wohne, hat er seinen sportlichen Lebensmittelpunkt bereits vor einigen Jahren nach Heidelberg verlagert. Das wird sich aber womöglich ändern, wenn ich im September an den Neckar ziehe.

HHRV: Von der Waterkant um den halben Globus. Du bist im wahrsten Sinne ein ovaler Weltreisender. Bezeichnest du dich bereits als Rugby-Profi?

v. d. Lohe: Für die Chennai Bulls hätte mich auch ohne Geld gespielt. Es ist aber ein schönes Gefühl und erfüllt mich mit Stolz, für meine Rugby-Leidenschaft vertraglich entlohnt worden zu sein. Das ist ein schönes Gefühl. In Deutschland unterstützt mich zudem die Sporthilfe finanziell. Dennoch muss ich schauen, wie ich meinen Lebensunterhalt bestreite. Daher habe ich auch das Fernstudium angefangen. Alles andere wird die Zukunft zeigen und liegt in meinen Händen.

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