Rugby - ein historischer Überblick

Die Wiege des Rugbysports steht in der gleichnamigen englischen Stadt Rugby in der Grafschaft Warwickshire. Im Jahre 1823 soll - der Legende nach - William Webb Ellis, Schüler an der renommierten Rugby School bei einem Fußballspiel den Ball in die Hände genommen haben und damit losgelaufen sein.

Ob es sich damals wirklich so zugetragen hat, wie es auf der Gedenktafel am historischen Ort vermerkt ist, kann sich niemand verbürgen. Überliefert ist jedoch, dass die Jugendlichen an vielen englischen Schulen und Universitäten zur damaligen Zeit emsig den Ballspielen nachgingen. Wie diese aussahen sei dahingestellt. Gehen wir aber davon aus, dass die englischen Football-Spiele vor fast 200 Jahren, eher Züge des heutigen Rugby aufwiesen und der Ball wohl auch eher oval als rund war. 

Die Wiege des deutschen Rugbys hingegen steht in Heidelberg, wo der ansässige Flaggenklub (später Ruderklub) – gegründet 1872 – heute der älteste deutsche Rugbyklub ist. In Hannover jedoch wurde sechs Jahre später mit dem DSV Hannover 1878 der erste Verein gegründet, der sich nicht dem Turnen oder dem Wassersport, sondern ausschließlich dem Rasensport widmete.

 

Beide Städte gelten noch heute als die Hochburgen des Rugbysports in Deutschland. Gut zwei Drittel aller nationalen Titel wurden von Vereinen aus Hannover oder Heidelberg gewonnen. Rekordmeister bei den Herren ist der TSV Victoria Linden (Hannover) mit allein 20 Meistertiteln. Bei den Damen führt in dieser Statistik der Heidelberger Stadtteilklub SC Neuenheim mit zwölf Meisterschaften. Auch im jüngeren Siebener-Rugby liegen zumeist Vereine aus Heidelberg vorn.

 

Doch der Rugbysport hat sich auch in vielen anderen Städten und Regionen hervorragend entwickelt. Besonders im Raum Frankfurt, wo sich der SC 80 und der RK Heusenstamm in den vergangenen Jahren zu Aushängeschildern entwickelt haben, wird mittlerweile in der Jugendförderung und im Leistungssport auf höchstem Niveau gearbeitet.

 

Aber auch Metropolen wie Berlin und auch in Hamburg spielen sehr erfolgreich. Insgesamt sind unter dem Dach des Deutschen Rugby-Verbandes in 130 Vereinen 15.906 Mitglieder (Bestandserhebung DOSB 2018) organisiert. 


Rugby in Hamburg - ein historischer Überblick

Als sicher kann gelten, dass auch in Hamburg, mit seinen im 19. Jahrhundert vielfältigen Kontakten nach England, früh Fußball, nach den Regeln der Schule von Rugby gespielt wurde. Die Quellenlage dazu ist hier, wie in ganz Deutschland auch, nicht ganz aussagekräftig. „Da der Begriff Rugby in Deutschland erst später aufkam, ist in Zitaten, in Regelbüchern und Vereinsnamen häufig nicht klar, ob mit dem Wort Fußball Rugby oder Association gemeint ist. Generell gilt: von 1878 bis weit in die 1880er Jahre hinein ist Fußball gleichbedeutend mit Rugby. Association war in Deutschland um diese Zeit weitgehend noch unbekannt“. (Malte Oberschelp: „Der Fußball-Lehrer“, Göttingen 2010)

Rugby in Hamburg – Tradition seit dem 19. Jahrhundert

Das erste Mal flog der Rugbyball bereits Ende des 19. Jahrhunderts durch die Hansestadt. Wie sich der der ovale Sport von 1892 bis 1949 in Hamburg entwickelte, ist eine spannende Geschichte.

Rugby in Hamburg - der ovale Wiederaufstieg nach dem 2. Weltkrieg

Wie sich der Hamburger Rugbysport in der Neuzeit entwickelte (Stand 2020) und maßgeblich auch zur Weiterentwicklung auf bundesweiter Eben beitrug, lest ihr im zweiten Teil der historischen Abhandlung.